Pressemitteilung: Tierrechtsbund Aktiv e.V: begrüßt den Rücktriitt von Astrid Grotelüschen.

Die niedersächsische Agrarministerin Astrid Grotelüschen ist am 17.12.2010 zurückgetreten.

Die Ministerin war Aufgrund Ihrer engen Verflechtung mit der Geflügelindustrie und der daraus resultierenden Interessenkonflikte immer wieder in die Kritik geraten.

Nun wurde der Druck zu groß und Frau Grotelüschen musste zurücktreten.

"Der Zustand, dass eine Lobbyistin der Massentierquälerei in Niedersachsen auch für den Tierschutz zuständig sein sollte, war für uns als Tierrechtler unerträglich." so Andreas Zemke, 1. Vorsitzender des Tierrechtsbund Aktiv e.V. "Wir begrüßen den lange überfälligen Rücktritt von Frau Grotelüschen. Das ist auch ein Erfolg für die Proteste der Tierrechtsorganisationen. Besser wäre es allerdings gewesen eine solche Lobbyistin erst gar nicht zur Ministerin zu machen."

Die Tierrechtsorganisation Peta Deutschland deckte Misstände in mehreren Mastbetrieben auf, die eng mit der Putenbrüterei des Mannes der Ministerin Garlich Grotelüschen verflochten sind, in dem auch die Ministerin vor ihrer Ernennung arbeitete. Weiterhin soll sie für Dumpinglöhne in einem Schlachthof mitverantwortlich sein.

Hierzu Andreas Zemke: "Fleisch ist ein Billigstprodukt. Wenn man als Geflügelindustrieller Profit machen will, muss man skrupellos gegenüber Mensch und Tier sein. Für Ethik ist in dieser Industrie kein Platz. Es ist zu erwarten, daß auch auf dem in Wietze bei Celle geplanten, größten Geflügelschlachthof Europas nur die wenigsten Angestellten ein menschenwürdiges Einkommen erzielen werden."

Nachfolger von Frau Grotelüschen soll der Jurist und ehemalige Staatssekretär im Bundeslandwirtchaftsministerium Gert Lindemann werden.

Gert Lindemann will als zukünftiger Landwirtschaftsminister in Niedersachsen auch den Tierschutz und die Belange der Verbraucher in den Fokus rücken.

"Der Tierrechtsbund Aktiv e.V. begrüßt dieses Vorhaben, Herr Lindemann wird sich allerdings an seinen Taten messen lassen müssen." sagt Andreas Zemke, "Tierquälerei ist in der Massentierhaltung systemimmanent. Wenn man in Deutschland den Tierschutz endlich ernst nehmen will, muss jetzt der Ausstieg aus der tierquälerischen Massentierhaltung erfolgen." fordert Zemke weiter.

Interview mit Stefan Böckling

"Ich finde schon, dass das Züge einer Kampagne annimmt."
(Zitat: Astrid Grotelüschen)


Stefan Bröckling:
Natürlich ist das eine Kampagne. Eine Kampagne gegen Massentierhaltung. Eine Kampagne, die zeigen soll, dass Massentierhaltung in Niedersachsen so etabliert und akzeptiert ist, dass sogar die Nutznießer der Massentierhaltung, also die, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen, dass Tiere auf grausamste und unwürdigste Weise gehalten werden, zu den obersten Tierschützern des Landes ernannt werden können. Ja, Frau Grotelüschen, es ist eine Kampagne. Aber keine gegen Sie persönlich oder gegen Ihre Familie, sondern gegen die Ungerechtigkeit und die Grausamkeit, die Menschen wie Sie zu verantworten haben.

Hat PETA die Stimmung vergiftet?

Stefan Bröckling:
Wenn man bedenkt, wie viel schädliche Feinstäube und Keime, Ammoniakgase oder Stickstoff jeden Tag aus Tausenden Putenmastställen, die auch von dem Betrieb Grotelüschen beliefert werden, ungefiltert in die Umwelt geblasen werden, dass die Anzahl an Erkrankungen der Atemwege in unmittelbarer Nähe zu solchen Betrieben um ein Vielfaches höher liegt als in Gegenden, in denen eben keine Tierfarmen stehen; dass es eine Erkrankungsform gibt, die als Farmerlunge bezeichnet wird und nur bei Menschen vorkommt, die in solchen Ställen arbeiten; wenn man bedenkt, dass die Massentierhaltung einer der größten Klimakiller ist, dass jedes Jahr Millionen Liter Gülle und Geflügelkot auf die Äcker gekippt werden, dass dadurch die Böden und das Grundwasser verseucht werden, dann fragt man sich, wer hier was vergiftet.
Ja, Frau Grotelüschen, vielleicht haben wir das Klima vergiftet. Das Klima in ihrem kleinen Wohnort, wo alle zu der Frau aufschauten, die es "geschafft" hatte. Das Klima in Ihrem Umfeld, wo es normal ist, dass man mit Tieren so umgeht, wie Sie es eben tun. Aber Sie und alle die, die Massentierhaltung fördern oder betreiben, vergiften unser Land und diesen Planeten. Sie vergiften die Menschen und die Zukunft unserer Kinder.

Ist PETA eine Tierschutzorganisation, die leidende Tiere in irgendeinem Stall filmt und dann sterbend ihrem Schicksal überlässt?

Stefan Bröckling:
Also ist PETA verantwortlich, wenn Tierwirte sich nicht um tierärztliche Versorgung kümmern? Sind wir verantwortlich, wenn Puten sterben, während der Mäster vorm Fernseher sitzt oder in seinem Bett schläft?
Es war schon immer so, dass nicht auf die mit dem Finger gezeigt wird, die ein Unrecht begehen, sondern auf die, die darauf hinweisen.
Es ist der Tierhalter, der die Tiere seinem Schicksal überlässt, nicht die Aktivisten, die dieses Unrecht aufdecken. Klar könnten diese sofort die Behörden einschalten. Mit dem Ergebnis, dass das Ganze unter den Teppich gekehrt wird. Dass es Anzeigen gibt und das gedrehte Material vielleicht auch noch beschlagnahmt wird. Man kann nur gegen diese Problematiken vorgehen, wenn man heimlich kommt, heimlich filmt und dann auch wieder heimlich verschwindet. Und so unmoralisch das dem einen oder anderen auch vorkommen mag, so wirkungsvoll ist diese Methode. Denn die jahrelangen Erfahrungen von PETA-Undercover-Aktionen haben gezeigt, dass nur über die Veröffentlichung solcher Missstände etwas erreicht werden kann. Denn wenn die Aktivisten, nachdem sie den Stall ungenehmigt betreten haben, beim Bauern anklopfen, um ihm ins Gewissen zu reden oder den Dorfpolizisten einschalten, wird sich nichts ändern, weil eben die Öffentlichkeit nie etwas davon erfahren wird.

Die Betriebsleiter der gezeigten Anlagen versicherten doch, dass die Aufnahmen in keiner Weise den tatsächlichen Gegebenheiten in den Ställen entsprächen. Stimmt das?

Stefan Bröckling:
Normalerweise stellen wir unser Beweismaterial, das wir immer anfertigen, nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung, damit sich die Gegenseite nicht strategisch darauf vorbereiten kann. Die Redaktionen, denen wir unser Material zur Verfügung stellen, bekommen diese Beweisaufnahmen selbstverständlich ausgehändigt. Denn sie müssen sichergehen, dass die Zustände tatsächlich so sind, wie wir es behaupten. Die NDR-Redaktion von "Menschen und Schlagzeilen" hat die Aufnahmen aus Alt-Schlagsdorf mit unseren verglichen und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass diese tatsächlich aus dem genannten Betrieb stammen. Ebenso hat Report Mainz beide Farmen vor Ort mit den heimlich gedrehten Aufnahmen und den Beweisvideos verglichen und kam ebenfalls zu dem Ergebnis. Jeder, der dieses Ergebnis in Frage stellt, stellt auch die Kompetenz angesehener Redaktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Frage. Wir haben die Beweisaufnahmen in diesem einen Fall nachgereicht und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Frau Elke Friedrich, Geschäftsführerin der Puten-Erzeuger-Gemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern, behauptet: "Die Aufnahmen kursieren schon seit Jahren im Internet."

Stefan Bröckling:
Frau Friedrich geht also davon aus, dass PETA es mit billigen Tricks schafft, eine angesehene Redaktion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu täuschen. Eine solche Täuschung wäre nur möglich, wenn die Redakteure völlig unfähig wären oder wenn man davon ausginge, dass die Redaktion von Report Mainz keinen Internetanschluss hat. Wir haben unser Beweismaterial, das unter anderem aktuelle Zeitungs-Titelseiten enthält, mittlerweile veröffentlicht. Frau Friedrich hat bis heute keine Links gefunden, die schon seit Jahren im Web verfügbar sind und unser angeblich altes Material zeigen. Womit sie jedoch recht hat ist, dass SOLCHES Material schon seit Jahren im Internet kursiert, denn DIESE Zustände sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel.

Der CDU-Landwirtschaftsexperte Karl-Heinrich Langspecht bezeichnete die Morddrohung gegen Astrid Grotelüschen als den "unsäglichen Höhepunkt einer beispiellosen Kampagne."

Stefan Bröckling:
Damit impliziert der Politiker, die Morddrohung sei Teil der PETA-Kampagne. Das ist natürlich Blödsinn. PETA ist ein gemeinnütziger Verein. Ein Verein, der sich eben gegen Gewalt einsetzt, nicht dafür. Tatsächlich sind wir so gewaltfrei, dass wir sogar die alltägliche, gesellschaftlich akzeptierte Gewalt gegen Tiere ablehnen. Wenn die Ministerin eine Morddrohung erhalten hat, so distanzieren wir uns natürlich davon. Wir verurteilen es, wenn Menschen solche Schritte gehen, um ihrer Wut Luft zu verschaffen. Die Art und Weise jedoch, wie sie diese Drohung für ihre Argumentation benutzt, sich in den Meiden plötzlich als "Opfer" darstellen lassen will, lässt einen Rest Zweifel an der Echtheit dieser Behauptung zu. Auch bei uns gehen immer wieder Drohungen ein. Meistens per Telefon. Würden wir diese als Teil unserer Argumentation verwenden, hätten wir bedeutend mehr zu sagen als Frau Grotelüschen. Ist diese Morddrohung jedoch echt, so bedauern wir diese, wenn wir sie auch nicht zu verantworten haben.

Die Mäster bestreiten in eidesstattlichen Versicherungen, dass die Aufnahmen in ihren Betrieben entstanden seien.

Stefan Bröckling:
Diese eidesstattlichen Versicherungen wurden mit großer Sicherheit vorformuliert und sind nicht der Wortlaut der Mäster. Scheinbar haben diese die Eidesstattlichen Versicherungen nur abgezeichnet. Und das bereits vor Ausstrahlung des ersten Beitrags, und obwohl sie weder das gesamte Material noch die dazugehörigen Beweisaufnahmen kannten. Einer der Mäster behauptet mittlerweile z. B., dass die Aufnahmen geklinkerte Wände zeigten, dabei habe er nur verputzte Wände im Stall. Diese Aufnahmen stammten natürlich aus dem Stall des anderen Mästers, der über solche Wände verfügt. Der zweite Mäster behauptet, dass er Ende April keine Tiere in der gezeigten Altersklasse im Stall hatte, dabei ist Ende April tatsächlich nur eine einzige relevante Aufnahme entstanden. Alle Anderen Videodokumente sind im Juli angefertigt worden, und die Echtheit dieser Aufnahmen hat die Redaktion von "Menschen und Schlagzeilen" mittlerweile überprüft und kam zu dem ergebnis, dass die Gegebenheiten vor Ort darauf schließen lassen, dass die Bidler tatsächlich aus der betreffenden Farm stammen.

"Warum haben Sie die angeblichen Missstände nicht sofort den Behörden gemeldet?", fragte Grotelüschen.

Stefan Bröckling:
Würden wir so handeln, wie es die Ministerin hier äußert, müssten wir tatsächlich jede Massentierhaltung in Deutschland anzeigen, denn diese Zustände waren nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Ende April haben wir uns nur kurze Zeit im Stall in Alt-Schlagsdorf aufgehalten. In dieser kurzen Zeit entstand EINE Videoaufnahme mit einer EINZIGEN sterbenden Pute. Weitere tote Puten fanden wir im Mülleimer vor der Farm. Diese Sequenz wurde jedoch nie ausgestrahlt. Die Ministerin erwartet also, dass wir die Behörden einschalten, weil in einem Stall in Alt-Schwagsdorf EINE Pute stirbt, während die Mästerin im Bett liegt und schläft. Somit müssten wir in Zukunft zumindest alle Betriebe anzeigen, vor denen sog. Kadavertonnen stehen (also jeden Betrieb), denn diese Tonnen implizieren, dass in diesen Farmen Tiere sterben. Bekannterweise halten die Tiere sich mit dem Zeitpunkt ihres Ablebens oder Dahinsiechens nicht an die regulären Arbeitszeiten der Tierwirte. So kommt es in JEDEM Stall vor, dass Tiere sterben, wenn der Mäster nicht anwesend ist. Wir könnten dazu übergehen, erst einmal jeden Betrieb in Nierdersachsen anzuzeigen, vor dem Kadavertonnen stehen. Damit wäre gewährleistet, dass die Polizei- und Veterinärbehörden innerhalb kürzester Zeit so überlastet sind, dass sie ihrer eigentlichen Funktion nicht mehr nachkommen können. Vielleicht nehmen wir die Ministerin aber auch beim Wort und machen eine neue Kampagne. Wir zeigen jeden Stallbetreiber direkt noch im gleichen Moment an, in dem wir sterbende Tiere bei ihm filmen. Erst einmal nur in Niedersachsen. Und wenn es dann nicht in jedem dieser Fälle zu einer Strafverfolgung kommt, werden wir wieder beim Ministerium anklopfen und die Arbeit und die Glaubwürdigkeit der Ministerin in Frage stellen. Denn mit ihrer Aussage erweckt sie den Eindruck, als würden in niedersächsischen Massentierhaltungen keine Tiere "einfach nur so" sterben.

Die Veterinärbehörden hätten die Betriebe in Alt-Schlagsdorf und Deylsdorf noch in der vergangenen Woche kontrolliert und dabei keine Verstöße gegen die Vorgaben des ‚Eckpunktepapiers zur Putenhaltung’ feststellen können.

Stefan Bröckling:
Eben. Genau so ist es. Denn das, was wir gezeigt haben, ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. In jedem Stall finden sich sterbende, tote und verletzte Tiere. Wie sonst kann es sein, dass die Kadavertonnen vor den Farmen immer gut gefüllt sind? Kein Amtsveterinär wird ein Verfahren einleiten, wenn er bei einer Kontrolle humpelnde Puten vorfindet oder einzelne sterbende Tiere im Stall. Eben weil es die Regel ist. Weil sich das bei dieser Form der Tierhaltung gar nicht vermeiden lässt. Weil das, was wir gezeigt haben, der von der Regierung und den Behörden akzeptierte Normalzustand ist. Sicher ist es tierschutzrelevant, dass Puten, Enten und Hühner keine tierärztliche Versorgung im Einzelfall erhalten. Für uns von PETA ist es auch juristisch relevant. Aber für den Gesetzgeber eben nicht. Nach unserer Rechtsauffassung sind sog. Mastputen auch gesetzlich verbotene Qualzuchten. Für den Gesetzgeber hingegen nicht. Wir haben auch nie behauptet, dass die gezeigten Zustände ein Skandal sind, der sich nur in diesen beiden Farmen abgespielt hat. Wir wissen, dass es keine Ausnahme, sondern die Regel ist. In jedem Putenmastbetrieb in Deustchland. Und nichts anderes haben wir je geäußert.

Präsident Gerhard Wagner vom Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) kritisierte die Berichterstattung der ARD. Mit der gezielten Auswahl einzelner Tiere und dem bewussten Filmen der Krankenbucht, die in jedem Fall für kranke und verletzte Tiere eingerichtet sei, werde ganz gezielt versucht, einen falschen Eindruck der Putenhaltung in Deutschland zu erwecken […].

Stefan Bröckling:
Natürlich filmen wir auch in Krankenbuchten, denn in diesen befindet sich ein Großteil der kranken und sterbenden Tiere. Und genau die, die eben am meisten unter dieser Form der Tierhaltung leiden, wollen wir zeigen. Uns dies vorzuwerfen wäre genauso unlogisch, als würde man von einem Kriegsberichterstatter erwarten, dass er die Kriegsopfer nur auf dem Schlachtfeld zeigen darf, nicht aber in den Krankenhäusern, wo natürlich viel mehr verletzte und tote Menschen zu finden sind. Natürlich zeigt der Kriegsberichterstatter auch die Eindrücke aus den Krankenhäusern und wir die aus den Krankenbuchten, die mit Krankenhäusern aber auch gar nichts zu tun haben. Tatsächlich sind diese abgetrennten Bereiche nichts anderes als Sterbebuchten, und genauso bezeichnen wir diese auch. Denn kranke und sterbende Tiere werden hier lediglich abgelegt. Entweder sie schaffen es oder sie schaffen es eben nicht. Dann haben sie einen langen Todeskampf hinter sich. Eine tierärztliche Einzelfallbehandlung bekommen sie dort aber definitiv nicht, was unseres Erachtens viel verwerflicher ist als lediglich - so wie wir - auf diesen Umstand hinzuweisen. Abgesehen davon haben wir keine toten Puten in den Sterbebuchten gefilmt. Die toten Tiere lagen ausschließlich im Stall zwischen den Artgenossen oder im Mülleimer vor den Stallanlagen.

"Für die Zustände in den Ställen bin nicht ich verantwortlich, sondern die jeweiligen Mäster. Wir als Brüterei haben keinen Einfluss darauf", so Astrid Grotelüschen

Stefan Bröckling:
Das ist so nicht ganz richtig, denn aus der Putenbrüterei werden täglich Tiere geliefert, die nicht dauerhaft lebensfäig sind. Die im Laufe ihres kurzen Lebens an vielen Krankheiten leiden oder zugrunde gehen, die letztlich angezüchtet sind. Herz-/Kreislauferkrankungen, die darauf zurückzuführen sind, dass das Muskelfleisch der Tiere genetisch bedingt schneller wächst als die inneren Organe. Diese können den riesigen Körper nicht ausreichend versorgen. Ebenso wächst das Knochengerüst viel langsamer als das Muskelfleisch, so dass es beim größten Teil der Tiere zu Fehlstellungen der Beine und schmerzhaften Knochenveränderungen kommt. Diese körperlichen, zuchtbedingten Defizite sind ausreichend untersucht und bekannt. Sie sind einzig auf die Zucht dieser Turboputen und die artfremde, bewegungslose Haltung in engen Ställen zurückzuführen. Und eben diese Tiere werden von der Brüterei Ihrer Familie produziert und ausgeliefert. Sie wissen um die Todesrate. Sie wissen, dass es keine tierärztliche Einzelfallversorgung gibt. Sie wissen, dass der Tod und das Dahinsiechen für etliche Tiere unumgänglich ist. Und davon profitieren Sie finanziell. Tatsächlich ist sogar kaum jemand mehr verantwortlich als die, die solche nicht lebensfähigen, bemittleidenswerten Kreaturen, deren einziger Zweck es ist zu sterben, in die Welt setzen. Eben die Brütereien.
Quelle: Peta.de

Peta deckt erneut Misstände in einer Putenmast auf.

Nach den ersten Recherchen vom August 2010 und dem darauffolgenden Pressewirbel hat sich Peta Ermittler Stefan Bröckling noch einmal in einigen Putenmastställen umgesehen, die in direkten Kontakt mit der Mastputenbrüterei Ahlhorn und somit der Familie Grotelüschen stehen.

Niedersachsens Agrarministerin Astrid Grotelüschen hat die Haltungsbedingungen für Mastputen in Niedersachsen verteidigt

«Niedersachsen ist bundesweit führend in Sachen Tierschutz», sagte die CDU-Politikerin am Dienstag im Landtag in Hannover. Der Tierschutz im Land werde stetig weiterentwickelt. Dies sei eine moralisch, ethische Verantwortung, auch weil die Putenzucht ein bedeutender Wirtschaftszweig in Niedersachsen sei. Die Kritik an den Lebensbedingungen der Mastputen aus den Reihen von SPD, Grünen und Linkspartei sei unberechtigt. Die Opposition hatte nach Berichten der Tierrechtsorganisation Peta strengere Kontrollen, geringere Besatzdichten in den Ställen und den Verbot von einigen Zuchtrassen sowie schmerzhaften Schnabelkürzungen gefordert.

VCP 2010: Astrid Grotelüschen

Wie funktioniert moderner Lobbyismus?
Früher waren Lobbyisten, - genau: in der Lobby wo sie sie versuchten die Politiker von Ihrem Anliegen zu überzeugen.

In den letzten Jahren, tauchten sie immer häufiger als von Firmen und Konzernen bezahlte Mitarbeiter in den Abgeordnetenbüros und Ministerien auf.

Die logische Weitererentwicklung kann man nun in Hannover sehen: Dort ist eine Hühner und Putenbaronin zur Agrarministerin ernannt worden.

Früher nannte man so etwas wohl einen Interessenkonflikt, doch Ministerpräsident McAllister sieht keinen Grund an der Ministerin zu Zweifeln, die Millionen mit milliardenfachem Tierleid macht.

Wozu es führt, wenn man der Lobby direkt die Macht übergibt, zeichnet sich schon ab:
Schon jetzt sind die Landkreise Vechta und Cloppenburg in Niedersachsen die Region mit der größten Tierdichte der Welt. Das soll sich ändern. Ganz
Niedersachsen soll endlich die größte Geflügelhölle der Welt werden. Dazu soll zum Beispiel in Wietze bei Celle ein riesiger Geflügelschlachthof für mehr als 482.000 Hühner pro Tag gebaut werden, dazu sollen dann noch 400 Mastställe mit je 40.000 Hühnern kommen, die das Vernichtungslager füttern sollen.

Schon jetzt herrscht in Deutschland eine Überproduktion an Geflügel von 103%. Wohin sollen also die jährlich 135 Millionen Kadaver aus dem Hühnertreblinka in Wietze?
Ganz klar auch die Deutsche Agrarindustrie soll Exportweltmeister werden. Also wird der Separatorendreck nach Afrika verschifft, wo er dann gleichzeitig den dortigen Bauern die Lebensgrundlage zerstören kann.
Bezahlt wir das unter anderem mit 5 Mio. Euro Subventionen vom Steuerzahler. Begründet wird das mit der bei Politikern allseits beliebten Arbeitsplatzlüge. Dabei vergessen sie zu erwähnen, daß für die geplanten 250 Billigstlohnarbeitsplätze unzählige Existenzen im Tourismus der Region gefährdet werden.

Übrigens ist Frau Grotelüschen als Agrarministerin auch gleichzeitig für den Tierschutzt in Niedersachsen zuständig. Da kann man ja gleich einen Kinderschänder zum Kindergartenleiter machen.
Wir ernennen Ministerin Grotelüschen zur very Cruel Person 2010.

Fleischskandal bestätigt Zustände bei Heidemark ?! (QS-zertifiziert!)

Ehemaligige Mitarbeiter packen aus

Der besagte QS-zertifizierte Putenmastbetrieb Heidemark, steht nun auch noch unter Verdacht verdorbenes Putenfleisch umverpackt und neu etikettiert zu haben. Zurzeit wird durch die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt. Grundlage für die Ermittlungen sind die Aussagen drei ehemaliger Mitarbeiter, der Firma Heidemark. Die Anschuldigungen seiner ehemaligen Mitarbeiter nannte Heidemark-Geschäftsführer Dr. Herbert Paschertz "völlig gegenstandslos". Der Chef der zuständigen Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) sagt allerdings, dass das Unternehmen massiv gegen die Gründung von Betriebsräten vorgehe und dies ein Indiz dafür ist, dass Heidemark etwas zu verbergen habe.

Wir haben den Betrieb bereits vor einigen Wochen bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg angezeigt. Grundlage für die Anzeige ist erschreckendes Bildmaterial, welches die katastrophalen Zustände in dem Putenmastbetrieb zeigt. (Siehe auch weiter unten)

06.10.07 (Quelle: Oldenburgische Volkszeitung)
 

Tierrechtsnews: Putenmastbetrieb angezeigt

 
 

Offener Brief an das Veterinärmt Vechta

Sehr geehrter Dr. Lübbers,

Bezüglich Ihrer Kontrolle in obigem Mastbetrieb haben wir einige Fragen an Sie:

Wann fand die Kontrolle in dem Betrieb statt (Datum, Uhrzeit)?

Wie lange dauerte die Kontrolle?

Im Weser Kurier vom 17.10.07 bestätigt Ihr Pressesprecher Herr Kühling in allen 6 Ställen seien keine Verstösse festgestellt worden. Auf Luftbildern kann man 10 Ställe erkennen. Auch Klaus Klösterke von der Polizei Vechta spricht gegenüber RTL Nord von sogar über 10 Ställen. Wenn in sechs Ställen nichts festgestellt wurde, was wurde in den anderen vier Ställen festgestellt?

Wann fand die letzte Kontrolle vor unserer Anzeige statt?

Was wurde festgestellt?

Gerne erwarten wir Ihre Antwort und bedanken uns im Voraus.

22.10.07

 

Ende gut alles gut?
Oder wieso ein sofortiges Eingreifen der Polizei einen Tag dauert.

16.10.07 7:00 Uhr
In dem naiven Glauben mit Hilfe der Staatsanwaltschaft und der Polizei etwas an den Zuständen in dem Mastbetrieb, aus dem uns Videomaterial zugespielt wurde zu ändern, starteten wir unsere Aktion. Nach ca. 15 Telefonaten mit der Staatsanwaltschaft Oldenburg wurde uns folgender Weg aufgezeigt:

Wir sollten mit unserem Material und der Anzeige zunächst nach Oldenburg zur Staatsanwaltschaft kommen und dann, um den Dienstweg zu verkürzen das ganze auch bei der Polizei in Vechta einreichen, worauf diese direkt mit uns zu dem Betrieb fahren würde.

Hoffnugsvoll sind wir also nach Oldenburg. Einmal davon abgesehen, dass der freundliche Herr von der Staatsanwaltschaft, natürlich nicht der zuständige Staatsanwalt war, lief es noch relativ zügig ab.

In Vechta bei der Polizei wurden wir schon erwartet. Leider ist man bei der Polizei in Vechta nicht in der Lage DVDs abzuspielen. In weiser Voraussicht hatten wir allerdings ein Notebook mit.

Bei Sichtung des Materials kamen von den Polizisten leider nur süffisante Kommentare. Eigentlich wurde von den Herren nur die Herkunft des Videos angezweifelt. Das Material war nun endlich gesichtet, also nehmen wir die Polizei ins Schlepptau und fahren zu der Anlage? Weit gefehlt.

Glücklicherweise sind die Kollegen vom Sachbereich Gefahrenabwehr Umweltschutz in Cloppenburg zuständig. Man wollte sehen, ob in Cloppenburg noch jemand zu erreichen ist. Dann eben ohne Polizei zum Betrieb. Als wir dort ankamen, mittlerweile war es ca. 15 Uhr, waren die Aufräumarbeiten schon in vollem Gange. Sogar der Rasen wurde gemäht. Die Kadaverboxen für die üblichen 5-10% Schwund, die während eines Mastvorgangs anfallen, die auf dem Bildmaterial vom 13.10.07 noch leer waren, waren nun randvoll mit Tierleichen.
Die Zufahrten zu den einzelnen Hallen hatten erst vor kurzer Zeit eine Kehrmaschine gesehen.
Allerdings konnte man vor den Hallentüren noch die Spuren der Aufräumaktion in Form von Federn sehen.
Und tatsächlich lief auch die komplette Lüftungsanlage, wodurch man die Anlage im Umkreis von rund 500 Metern riechen konnte. Wie man nun aus den unten stehenden Presseberichten ersehen kann, ist dann am Abend tatsächlich auch die zuständige Veterinärin aufgetaucht und hat selbstverständlich keine Verstösse festgestellt.

In dem Videomaterial kann man sehen, dass die Anlage über einen längeren Zeitraum nicht gereinigt wurde. Ausgerechnet an dem Tag an dem wir Anzeige erstatten kommt das Aufräumkommando. Ein Zufall?

Ermittlung gegen Putenmäster

Staatsanwaltschaft beauftragt Verbraucherschützer als Gutachter
Von unserem Redakteur
Justus Randt

VECHTA·BREMEN. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat die Ermittlungen aufgenommen, nachdem der Bremer Verein "Tierrechtsbund-Aktiv" Anzeige gegen einen Putenmastbetrieb in Langförden (Kreis Vechta) erstattet hat. Kontrollen der Polizei und der Kreisveterinärbehörde in dem Betrieb hatten Dienstagabend allerdings keine so genannten Tatbestände gegen das Tierschutzgesetz ergeben.Staatsanwalt Rainer du Mesnil teilte gestern mit, das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit werde eingeschaltet. Es solle "eine gutachterliche Stellungnahme" abgeben. Das könne sechs bis acht Wochen dauern.Andreas Zemke, dem "Tierrechtsbund"Vorsitzenden, hat schon der Vorgang am Dienstag entschieden zu lange gedauert: "Offensichtlich gibt es keine Möglichkeit, vor Ablauf eines Tages in einem Betrieb aufzukreuzen - bevor Missstände beseitigt werden können." Vereinsmitglieder hatten zunächst Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gestellt und waren dann zur Polizei in Vechta gefahren. Die Beamten dort zogen Kollegen aus Cloppenburg hinzu, die mit einer Vertreterin der Kreisveterinärbehörde die Ställe besichtigten. "Ich will hier keine Verschwörungstheorie vertreten, aber wir sind definitiv hingehalten worden, und vielleicht gibt es sogar undichte Stellen in den Behörden", sagt Zemke.Gert Kühling, Sprecher des Kreises Vechta, bestätigte gestern, die Veterinärbehörde habe den betreffenden Betrieb bereits in der vergangenen Woche - verdachtsunabhängig - kontrolliert. Beanstandungen habe es nicht gegeben.Zemke hatte Polizei und Staatsanwaltschaft Filmaufnahmen vorgeführt, die, wie er sagt, dem Verein zugespielt worden seien und mutmaßliche Verstöße gegen den Tierschutz dokumentierten. Die vorgefundene Situation schien anders auszusehen. "Wir werden unsere Aktion wiederholen und sehen, dass alles wieder genau so abläuft."

Weser Kurier 18.10.07

Bislang keine Anhaltspunkte für Mängel

Vechta (bic) - Nach einer Anzeige gegen die Calveslager Truthahn Betriebsgesellschaft wegen angeblicher Missstände in sechs Putenställen an der Oldenburger Straße in Vechta (die OV berichtete) hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg die Ermittlungen aufgenommen. „Wir müssen feststellen, ob an den Anschuldigungen etwas dran ist“, sagte Dr. Rainer du Mesnil de Rochemont, Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Gleichzeitig hob er hervor, dass bei einer Überprüfung der Ställe am Dienstag durch eine Tierärztin des Veterinäramtes des Landkreises Vechta und Beamten der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta nichts strafrechtlich Relevantes festgestellt wurde. Daher stellte der Staatsanwalt gegenüber der OV klar: „Konkrete Anhaltspunkte haben wir nicht.“
Die CD mit dem scheinbar belastenden Bildmaterial, dass der Behörde vom Bremer Verein Tierrechtsbund-Aktiv überreicht wurde, werde jetzt ausgewertet. Unter anderem muss geklärt werden, ob die Aufnahmen überhaupt aus den Ställen an der Oldenburger Straße stammen. Mit der Auswertung beschäftigt sich das zuständige Dezernat der Staatsanwaltschaft. Zudem wird vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) in Oldenburg ein Gutachten erstellt.
„Mit einem Ergebnis der Ermittlungen ist in spätestens drei Monaten zu rechnen“, sagte Dr. Rainer du Mesnil de Rochemont.

Oldenburger Volkszeitung

Tierschützer bemängeln Putenställe

Von Carsten Bickschlag, Vechta - Aufregung herrschte gestern rund um eine Putenstallanlage der Calveslager Truthahn Mast Betriebsgesellschaft an der Oldenburger Straße in Vechta. Der Verein Tierrechtsbund-Aktiv aus Bremen hatte am frühen Morgen der Staatsanwaltschaft in Oldenburg ein Video überreicht, auf dem seiner Meinung nach Missstände in den Ställen zu sehen sind. „Dort herrschen katastrophale Zustände“, sagte Vereinsvorsitzender Andreas Zemke. Seine Vorwürfe: unzureichende Belüftung, keine Einstreuung, verschmutztes Trinkwasser. Der Verein erstattete Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Ebenso wurde von den Bremer Tierschützern am Nachmittag bei der Polizei Vechta Anzeige erstattet.
Die Polizeibeamten nahmen daraufhin die Ermittlungen auf. Zunächst wurde der Sachbereich Gefahrenabwehr Umweltschutz der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta und das Veterinäramt des Landkreises Vechta benachrichtigt. Diese machten sich am Abend vor Ort ein Bild von der Situation in den insgesamt sechs Ställen. „Die Tierärztin des Veterinäramtes konnte keine Beanstandungen feststellen. Alles war in Ordnung“, sagte Gert Kühling, Sprecher des Landkreises Vechta. Kontrolliert wurden nach seinen Angaben unter anderem die Hygiene, die Einhaltung des Tierschutzes sowie das Futter und das Wasser.
Die Aufnahmen wurden laut Tierrechtsbund erst vor wenigen Tagen in den Ställen an der Oldenburger Straße aufgenommen. Dem Verein wurde das Video dann anonym zugespielt, so die Tierschutz-Aktivisten. Jetzt steht noch die genaue polizeiliche Auswertung des Videos, das der OV-Redaktion vorliegt, an. „Es muss unter anderem geklärt werden, ob die Aufnahmen auch wirklich in den Ställen gemacht wurden“, sagte Josef Kläne von der Polizeistation Vechta. Die Ermittlungen dauern an.
aus der Oldenburger Volkszeitung


Leider sehr schlecht recherchiert im Weser Kurier:

Fehlalarm im Putenmaststall
"Tierrechtsbund Aktiv" erstattet Anzeige gegen Betrieb in Vechta / Schnelle Behördenkontrolle ergibt - nichts

Von unserem Redakteur
Justus Randt

  VECHTA. "Rein theoretisch dürften die gar nicht wissen, dass wir da sind", sagt Andreas Zemke. Der Vorsitzende des Vereins "Tierrechtsbund Aktiv" mit Sitz in Bremen war gestern in Vechta auf der Pirsch nach Putenmästern, die seiner Auffassung nach gegen Tierschutzbestimmungen verstoßen - und plötzlich klar Schiff zu machen begannen in ihren Ställen."Jetzt plötzlich fangen die hier an, auf Hochtouren sauberzumachen, es wird ausgemistet, sogar Rasen gemäht", sagt Zemke durchs Mobiltelefon. Von zwölf bis 15 Hallen, dort in Vechta, ist die Rede, "tausende Tiere" seien betroffen. Betroffen?

"Uns ist Bildmaterial zugespielt worden, das eindeutig zeigt, dass tote und fast verendete Tiere in einem Quarantänebereich liegen, das Lüftungsanlagen nicht in Betrieb und Bewässerungsanlagen leer oder verschimmelt sind."Deshalb sind Zemke und Mitstreiter gestern Vormittag zuerst bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg gewesen, um Strafanzeige zu erstatten. Anschließend geht es weiter zur Polizei in Vechta. Die Beamten lassen sich eine DVD mit Aufnahmen aus Ställen auf dem Vereinslaptop vorspielen, bestätigt Josef Kläne - der seine Kollegen von der Polizeiinspektion (PI) Cloppenburg verständigt. Dann fahren die "Tierrechtsbund"-Aktivisten zu besagtem Betrieb - und telefonieren: "Der Versuch, die Polizei hierherzubekommen, ist fehlgeschlagen", sagt Zemke, "die werden das Bildmaterial wohl erst per Post nach Cloppenburg schicken, das kann alles noch Tage dauern."

Irrtum.Klaus Kösterke von der PI und die Amtsveterinärin sind wenige Stunden später unterwegs - und bald darauf kann Gert Kühling, der Sprecher der Kreisbehörde Vechta, das Ergebnis der Visite präsentieren: "In allen sechs Ställen konnten keine Auffälligkeiten oder gar tierschutzrechtliche Tatbestände festgestellt werden." Dass dort in aller Eile aufgeräumt wurde, hält Kösterke für unmöglich: "Das sind zehn Ställe für 25 000 Puten, die Gänge sind kilometerlang", sagt der Polizist.
"Selbst wenn da hygienisch was wäre, würde es sich im Bereich von Ordnungswidrigkeiten bewegen. Wie das weitergeht, müssen wir mal sehen, die Anzeige liegt ja nunmal vor."Was der "Tierrechtsbund Aktiv" vorhat, ist nach Zemkes Worten klar: "Bei Puten und Hühnern sind wir gerade dabei, intensiv zu recherchieren." Auch wenn diesmal kein Missstand aufgedeckt wird, lautet die Parole: "Wir haben die industrielle Geflügelmast generell im Visier, weil die gar nicht unter vernünftigen Tierschutzbedingungen produzieren kann."

Aus dem Weser Kurier
 

Schwere Vorwürfe gegen Putenmastbetrieb:

Tierschützer klagen an und erstatten Anzeige – Dramatische Videoaufnahmen aus Putenmaststallungen sollen Beweise liefern
Tierschützer: Tote Tiere lagen tagelang herum – Schimmelpilze in Wasserspender
Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln – Unmittelbar nach Bekanntwerden der Aktion, startete Betrieb große Reinigungsaktion – Dramatische Videoaufnahmen!
Galerie
Datum: Dienstag, 16. Oktober 2007, ca. 16.00 Uhr
Ort: bei Vechta, Niedersachsen
 
(gs) Es sind dramatische, erschreckende Bilder, die Bremer Tierschützer der Polizei und Staatsanwaltschaft überreicht haben.
Die Videoaufnahmen, die dem Verein Tierrechtsbund-Aktiv e.V. angeblich zugespielt wurden, zeigen einen Putenmastbetrieb in der Nähe von Vechta in Niedersachsen – einer der größten Mastregionen in Deutschland. Geheim wurden dort jüngst im Inneren Aufnahmen getätigt, die nach Auffassung der Tierschützer skandalöse Zustände in einem riesigen Mastbetrieb aufzeigen, der Puten für ein bundesweit bekanntes Unternehmen liefert. Die Bilder zeigen tatsächlich erschreckende Bilder auf: Zahlreiche tote Tiere liegen achtlos neben Futtermittelvorräten, todkranke Tiere vegetieren in einem nur schwach abgetrennten Bereich unmittelbar neben den Masttieren dahin. Insgesamt wurden von den Tierschützern 20 tote Tiere gezählt. Zudem seien in Trinkwasserbehältern über einen längeren Zeitraum Schimmelpilzkulturen festgestellt worden. Zudem wäre die Lüftungsanlage nur unzureichend in Betrieb.
Nun erstattete der Vorsitzende des Tierschutzvereins Andreas Zemke Strafanzeige gegen die Betreiber der Anlage bei Polizei und Staatsanwaltschaft. Doch während die Amtsmühlen nur langsam mahlten, um unmittelbare Überprüfungen durchführen zu können, hatten die Betreiber offenbar Wind von einer bevorstehenden Kontrolle bekommen.
Nur eine Stunde nach Einreichen der Unterlagen bei Polizei und Staatsanwaltschaft hatten Mitarbeiter offenbar eine große Reinigungsaktion auf dem Betrieb begonnen.
In einem Container auf dem Gelände fanden Tierschützer unzählige Tierkadaver von Puten, die offenbar frisch eingesammelt und entsorgt worden waren. „Der war heute morgen noch leer“, so Zemke. Ein Traktor war zu diesem Zeitpunkt gerade dabei das wuchernde Gras zwischen den Hallen zu mähen, offensichtlich, um letzte Schönheitskorrekturen durchzuführen.
Eine Überprüfung am Abend durch zuständige Behördenmitarbeiter zeigten dann nach aktuellen Angaben keine Auffälligkeiten auf. Die als Beweismittel eingereichten Videos hatten hier vor kurzem noch eine andere Sprache gesprochen. Die Polizei will nun die Filmaufnahmen für weitere Ermittlungen zunächst prüfen. Keine Behörde wollte zunächst offiziell Stellung beziehen.
Von nonstopnews

 

 
 

Tierrechtsbund-Aktiv e.V. erstattet Strafanzeige gegen Putenmast-Betrieb
Aktuelles Bildmaterial liegt vor und beweist Tierquälerei

Bremen/Oldenburg, 16.10.2007. Vor wenigen Stunden hat der Tierrechtsbund-Aktiv e.V. bei der Oberstaatsanwaltschaft in Oldenburg Strafanzeige gegen einen Putenmäster gestellt. „Uns liegt erschreckendes Bildmaterial aus einem Putenstall vor, dutzende tote Tiere wurden dort einfach in den Mastvorraum gelegt, die Wassertränken sind völlig verdreckt und die Tierhaltung ist eine einzige Katastrophe“ so der 1. Vorsitzende vom Tierrechtsbund-Aktiv e.V., Andreas Zemke heute Mittag in Oldenburg.
Die Mastlange befindet sich in Vechta und produziert nach Recherchen vom Tierrechtsbund-Aktiv scheinbar für die Firma Heidemark.
Erst vor wenigen Wochen hat der Verein einen Putentransporter der Firma Heidemark durch die Polizei stoppen und überprüfen lassen. Das Ergebnis der Überprüfung: der LKW-Fahrer hat gegen diverse Auflagen der Tierschutztransportverordnung verstoßen. Die damals eingeleitete Strafanzeige läuft noch.
Die Firma Heidemark wirbt auf ihrer Website mit Transparenz und der tierschutzgerechten Haltung der Tiere. Nach den jüngsten Eindrücken der Tierrechtler kommt Heidemark allerdings ihren Versprechungen nicht nach, ganz im Gegenteil.
Abschließend verweißt Andreas Zemke darauf, dass der Putenstall QS-zertifiziert sei. Vor wenigen Wochen präsentiere die Tierrechtsorganisation PETA eine umfassende Undercover-Recherche und deckte u. A. mit Bildmaterial auf, dass das QS-Siegel eine reine Verbrauchertäuschung ist. Die QS-GmbH mit Sitz in Bonn vergibt das QS-Siegel an ihre Teilnehmer, eine unabhängige staatliche Kontrolle findet allerdings nicht statt. Das in die Kritik geratene QS-Siegel steht für Qualität und Sicherheit, doch auch nach den aktuellen Bildaufnahmen könnte man eher sagen, QS steht für Quälerei und Sauerei.

 

 

 



 

Tierrechtsbund Aktiv e. V. stellt Strafanzeige gegen Putentransporteur der Firma Heidemark

Als ich am 3 Juli 2007 auf der A1 aus Hamburg Richtung Bremen fuhr, überholte ich auf Höhe Oyten einen LKW der Mastputen geladen hatte. Man konnte Beine und heraushängende Flügel in einem offensichtlich überladenen LKW erkennen. Des weiteren floss eine gelb rote Flüssigkeit hinten aus dem LKW. Darauf entschloss ich mich die Polizei zu rufen die den LKW stoppen und überprüfen sollte.

In Wildeshausen stoppte die Polizei den LKW. Erst dann konnte man erkennen, dass die Tiere noch lebten, allerdings nur an ihren Augen, denn ansonsten waren die Tiere zu schwach und zu verängstigt um sich zu bewegen oder auch nur ein Geräusch von sich zu geben.

Der Boden der Transportboxen bestand aus glattem Metall weshalb sich die Puten nicht festhalten konnten. Wenn ihre Beine oder Flügel durch die Seitengitter gelangten, wurden diese einfach gebrochen und die Tiere hingen fest. Da der Bestimmungsort der Tiere, der Schlachthof der Firma Heidemark in Garrel, nicht mehr weit war, entschloss sich die Polizei den LKW des Grauens zu seinem Bestimmungsort weiterfahren zu lassen.

Wir verfolgten den LKW bis nach Garrel, wo wir mit Erstaunen feststellten, dass er wie alle anderen ankommenden Transporte behandelt wurde. Heraushängende Beine und Flügel wurden rücksichtslos durch die Gitter gezwängt, damit ein schnelles Ausladen möglich war.

Die Firma Heidemark wirbt mit dem Slogan „alles aus einer Hand“, Küken, Futter, Aufzucht und Schlachtung. Wir werden Heidemark um eine Erklärung bitten, was aus diesen Tieren geworden ist, denn viele der Tiere hatten offene Verletzungen.

Wir erstatten Anzeige wegen Verstößen gegen folgende Paragraphen des Tierschutztransportverordnung:

§ 4 Absatz 1:
„Ein Wirbeltier darf nur befördert werden, sofern sein körperlicher Zustand den geplanten Transport erlaubt“

§ 4 Absatz 2:
„Während eines Transports muß dem Wirbeltier genügend Raum zur Verfügung stehen. Werden mehrere Wirbeltiere befördert, so muß jedem Tier ein uneingeschränkt benutzbarer Raum zur Verfügung stehen, der so bemessen ist, daß alle Tiere in ihrer natürlichen aufrechten Haltung stehen sowie alle Tiere mit Ausnahme erwachsener Pferde gleichzeitig liegen können,“

§ 26
Kranke oder verletzte Nutztiere dürfen zur Schlachtung nur befördert werden, wenn dies zur Vermeidung weiterer Schmerzen, Leiden oder Schäden erforderlich ist, es sei denn, die Tiere sind transportunfähig.

§ 28 Absatz 1:
Der Absender und der Transportführer haben sicherzustellen, daß kranke oder verletzte Nutztiere unter größtmöglicher Schonung befördert werden.

§ 29
„Wenn ein Nutztier während des Transports so schwer erkrankt oder sich so schwer verletzt, daß ein weiterer Transport mit erheblichen Belastungen für das Tier verbunden sein würde, hat der Transportführer sicherzustellen, daß es unverzüglich tierärztlich behandelt oder in dem Transportmittel notgeschlachtet oder anderweitig getötet wird. 2§ 28 Abs. 4 gilt entsprechend.“

Tierschutztransportverordnung

P r e s s e m i t t e i l u n g
 
Tierrechtsbund Aktiv e. V. stellt Strafanzeige gegen Putentransporteur der Firma Heidemark

Bremen/Garrel (Kreis Cloppenburg), 05.07.2007. Vor zwei Tagen haben Aktivisten des Tierrechtsbund Aktiv e.V. dokumentiert, wie ein völlig überladener Putentransport der Firma Heidemark unterwegs war. Der LKW fiel den Tierrechtlern während ihrer Fahrt auf der A1 auf, weil ihnen Federn und Blut auf die Windschutzscheibe flogen.

Kurzerhand kontaktierten die Tierschützer die Autobahnpolizei. Diese stoppte den Tiertransport. Nach einer gründlichen Überprüfung bestätigten die Beamten des Autobahnpolizeikommissariats Ahlhorn die Überladung des LKWs. Daraufhin erstattete Andreas Zemke, Vorsitzender des Tierrechtsbund Aktiv e. V., direkt vor Ort Strafanzeige, sowohl gegen den LKW-Fahrer als auch gegen den Spediteur der Firma Heidemark. „Der Transporter war nicht nur überladen“, kritisiert Andreas Zemke „zusätzlich wiesen mehrere dutzend Tiere auch ernstzunehmende Verletzungen, wie blutige Bein- und Flügelbrüche auf.“ Diese schlimmen Zustände dokumentierte Zemke mit der Kamera seines Mobilfunktelefons.

Der Fahrer hat laut Tierschutztransportverordnung seine Sorgfaltspflicht verletzt. Er verstieß direkt gegen 4 Paragraphen der Verordnung. „Jedem Transportführer ist bekannt, dass in Deutschland keine verletzten oder kranke Tiere befördert werden dürfen, vor allem wenn zu erwarten ist, dass unnötiges Leid den Tieren zugeführt wird und sogar die Gefahr besteht, dass die Tiere während der Fahrt sterben könnten.“ beanstandet Zemke.

Der Tierrechtsbund Aktiv e.V. vermutet, dass auf Grund der immer höher steigenden, wirtschaftlichen Interessen der Konzerne auch das Fleisch von verletzten Tieren ohne vorherige Selektion in unsere Supermärkte gelangt. Wie am Dienstag bei Frontal 21 (ZDF, 21:00 Uhr) zu sehen war, werden die Hilfsarbeiter in Geflügelschlachtereien dazu genötigt, immer schneller zu arbeiten, da beinahe im Minutentakt neue LKW-Ladungen mit lebenden Tieren ankommen. Ähnliche Beobachtungen machte auch Andreas Zemke bei einem Geflügelschlachthof der Firma Heidemark in Garrel (Kreis Cloppenburg).

 

05.07.2007